Kinder sollten spätestens 6 Monate nach dem Durchbruch des ersten Zahnes zum Zahnarzt gehen.
Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten: Sobald der erste Zahn da ist!
Dabei sollte schon bei Säuglingen der erste Zahn belagfrei gehalten werden. Das kann durch ein Wattestäbchen, einen feuchten Waschlappen oder eine weiche Kinderzahnbürste erreicht werden. Grundsätzlich sollten sich Kinder bis zu einem Alter von 7-9 Jahren nicht alleine und ohne Aufsicht die Zähne putzen. Auch wenn der gute Wille Ihres Sprösslings da ist, es fehlt im Kindesalter noch an Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit, und manchmal vergessen die Kinder eine Seite zu putzen, ohne es überhaupt zu merken. Kleinkinder putzen oft ausgiebig und leidenschaftlich Ihre Zunge!
Deswegen raten Zahnärzte, dass Sie die Zähne nach dem Putzen immer noch einmal kontrollieren und dann selber noch nachputzen.
Im Prinzip sind eigentlich alle fluoridhaltige Kinderzahnpasten geeignet. Bei besonderen Zahngegebenheiten empfiehlt Ihnen Ihr Zahnarzt sicherlich gerne eine spezielle Zahnpaste.
International wird empfohlen Kindern bis zum 14 Lebensjahr keine Amalgamfüllungen zu machen. Als Alternative bietet die Industrie eine Reihe von Kunststoffen an, die für das Milchgebiss besonders geeignet sind.
Karies an Milchzähnen kann starke Zahnschmerzen verursachen!
Zahnschmerzen können Ihr Kind sehr krank machen. Der Nerv von kariösen Zähnen kann sich entzünden oder absterben. Tote Zähne sind eine Infektionsquelle und können die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen. Sie müssen deshalb in vielen Fällen gezogen werden.
Die Milch-Backenzähne fallen entgegen dem Glauben mancher Eltern erst zwischen 9 und 11 ½ aus, und sollten daher so lange wie möglich erhalten werden, damit es nicht zu einem Platzverlust oder jahrelanger "Zahnlosigkeit" kommt. Wenn Milchzähne entzündet sind oder frühzeitig gezogen werden müssen, können bei Ihrem Kind folgende Probleme auftreten:
Karies oder Zahnfäule ist eine Infektionskrankheit. Die Kariesbakterien werden fast zu 100% von den Eltern auf die Kinder übertragen.
Das Vorhandensein dieser Keime allein führt jedoch nicht zur Zerstörung der Zähne. Das Vorhandensein oder nicht Vorhandensein von Zahnfäule ist von einer Reihe von Faktoren abhängig:
Manche Zähne haben sehr tiefe Fissuren (Furchen auf der Kaufläche). Tiefe und sehr enge Furchen sind schwer bis gar nicht mit einer Zahnbürste zu reinigen. Bei den regelmäßigen Kontrollen, wird Ihr Zahnarzt sich solche Furchen genau anschauen. Sollte ein hohes Kariesrisiko vorhanden sein, oder sich bereits initiale Karies gebildet haben, wird er diese Furchen nach entsprechender Reinigung mit einem speziellen Kunststoff auffüllen (versiegeln), damit Kariesbildung verhindert wird.
Das Zungenbändchen ist eine muskuläre Falte, welche die Unterseite der Zungenfläche mit dem Mundboden verbindet. Sein Verlauf ist von der Zungenspitze nach hinten zum Mundboden. Es wird unterschieden zwischen einem kurzen, normalen und langen, sowie einem hoch, normal und tief ansetzenden Zungenbändchen.
Ein verkürztes Zungenbändchen kommt mit einer Häufigkeit von etwa fünf Prozent bei Neugeborenen vor. Bei extremer Verkürzung scheint die Zunge beim Herausstrecken eingekerbt zu sein. Diese sogenannte Ankyloglossie ist eine angeborene Verwachsung der Zunge mit dem Mundboden oder kann in selteneren Fällen auch als Folge einer Verletzung durch Narbenbildung entstehen.
Im Säuglingsalter gibt es in der Regel während des Saugens, Trinkens und Schluckens keine Probleme. Später bei der Sprachentwicklung kann es allerdings zu Schwierigkeiten bei der Bildung von Lauten, die mit der Zungenspitzen entstehen (d, t, l, n, s) kommen, weil die Zunge nur den Gaumen und nicht den Bereich hinter den oberen Schneidezähnen erreicht. Ausserdem kann eine eingeschränkte Zungenbeweglichkeit beobachtet werden, was die Reinigungsmöglichkeiten der Zunge beschränkt und zu erhöhter Kariesanfälligkeit der hinteren Backenzähne führt. Des weiteren kann eine Veränderung des Zahnbogens und eine Zahnfehlstellung, insbesondere im Bereich der Schneidezähne, auftreten. Manchmal kann auch der Schluckvorgang nicht richtig ausgeführt werden oder die Zungenruhelage ist verändert, was zu Mundatmung und dadurch zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führt.
Um Spätfolgen zu vermeiden, ist es sinnvoll die Verwachsung so früh wie möglich, spätestens aber im 4. Lebensjahr durch eine einfache Durchtrennung zu lösen. Der Eingriff wird in einer kurzen Narkose (Dauer ca. 5- 10 Minuten) durchgeführt.